Augmented Reality

Was Hunde und Augmented Reality miteinander zu tun haben

Ein Beitrag von Marie Williere
10. Dezember 2020
dogs and AR
Dass Hunde bei CodeFlügel immer schon einen wichtigen Teil eingenommen haben, wisst ihr ja vielleicht. Denn seit Gründung des Unternehmens wird das Team immer durch Relaxcoaches, Bürostaubsauger und Mitarbeiter-Motivatoren auf vier Pfoten unterstützt. Aber, und ich hoffe ich enttäusche euch jetzt nicht zu sehr, es geht heute nicht um unsere Bürovierbeiner, sondern um ein Experiment der US Army, die versuchen, Hunde mit Augmented Reality Brillen auszustatten. Ja, du hast richtig gelesen. Und da auch ich nicht schlecht gestaunt habe, als ich dieses Thema im Internet fand, dachte ich mir, ich schreib heute einmal darüber, was Hunde mit Augmented Reality zu tun haben…

Hunde in der US Army

Die Vierbeiner sind schon sehr lange Teil des US-amerikanischen Heeres. Zu Beginn waren sie zwar eher nur Aushängeschilder und Vorzeigeobjekte, aber bald erkannte der Mensch, dass Hunde viele Aufgaben übernehmen können. Im zweiten Weltkrieg zum Beispiel übernahmen sie die seelische Unterstützung der Soldaten. Heute werden Hunde in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Die wohl bekanntesten Einsatzgebiete sind der Schutz von Gebäuden, Anlagen und Personen oder die Aufspürung von Drogen- und Sprengstoffen. Aber eine genauere Recherche zeigt, dass die Vierbeiner deutlich mehr Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel übernehmen Hunde auch die Funktionen als Schutzhunde, Wachhunde in Sicherungseinheiten. Ebenso gibt es Personenspürhunde, Sanitätshunde (zum Aufspüren von Verwundeten und Heranbringen von Verbandsmaterial), Panzerabwehrhunde, Zughunde (zum Ziehen von schweren Maschinengewehren und anderen schweren Waffen) oder Meldehunde (zur Überbringung von Meldungen) – um nur ein paar wenige Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen.

Interessanter Fakt: Zumindest der Tradition nach hat jeder militärische Gebrauchshund den Rang eines Unteroffiziers. Man sagt, dieser Brauch wurde eingeführt, damit ihre Hundeführer davon abgehalten werden, ihre Tiere zu misshandeln. Daher stehen sie immer einen Rang über ihrem Halter.

Aber zurück zur eigentlichen Story…

Warum brauchen Hunde eine Augmented Reality Brille?

Hunde brauchen auch bei militärischen Einsätzen Anweisungen. Die erfolgen normalerweise mittels auditiver Reize, per Handzeichen oder auch per Laserpointer. Aber alle diese Methoden erfordern, dass sich der Halter in der Nähe des Tieres befindet. Nun stell dir aber vor, du befindest dich in einem eingestürzten Gebäude oder in einem engen Raum. In diesem Fall braucht der Hund trotzdem Anweisungen, der Hundehalter kann aber die Anweisungen nicht wie gewohnt geben. Und genau hier soll die Augmented Reality Brille für Hunde zum Einsatz kommen.

Das Konzept ist ein Einfaches: der Hund bekommt die Brille aufgesetzt und erhält Marker in sein Sichtfeld eingeblendet. Er weiß also, wo er hingehen muss. Das muss dem Tier natürlich zuerst antrainiert werden. Klappt das, kann der Mensch auch aus größeren Entfernung Kommandos geben. Während der Mensch Augmented Reality normalerweise nutzt, um Tätigkeiten auszuführen und mit der Anwendung zu interagieren, erhält der Vierbeiner also nur visuelle Inputs die er dann befolgt.

„AR will be used to provide dogs with commands and cues; it’s not for the dog to interact with it like a human does“
Dr Stephen Lee, senior scientist, Army Research Laboratory (ARL)

Dog with AR GlassesQuelle: „Command Sight“

Augmented Reality Schutzbrillen

Dass die Tiere eine umfangreiches Training absolvieren müssen, ist weitreichend bekannt. Im Rahmen ihrer Ausbildung werden die Vierbeiner zum Beispiel darauf trainiert, Schutzbrillen zu tragen, die sie vor Verletzungen im Gesichtsbereich schützen sollen. Dass das Tier also nun eine Brille trägt, ist keine Neuerung. In Zukunft muss den Tieren lediglich beigebracht werden, auf die visuellen Reize in der Brille zu reagieren und an jenen Punkt zu folgen, wo der Hundeführer das Tier hin lotst.

Wer dahinter steckt

Hinter dieser Idee steckt ein amerikanisches Unternehmen namens Command Sight. Im Rahmen eines vom Small Business Innovation Research Program finanzierten und vom Army Research Office verwalteten Projekts wurde von Command Sight diese neue Technologie entwickelt.

Im Jahr 2017 gründete Dr. AJ Peper Command Sight. Ein kleines Unternehmen mit Sitz in Seattle, um die Kommunikation zwischen Menschen und Tieren zu überbrücken. Durch Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Personen aus dem Militär erkannte er die Notwendigkeit, die Effizienz der Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer zu erhöhen. Daraufhin baute Command Sight den ersten Prototyp einer Augmented-Reality-Brille für militärische Arbeitshunde. Getestet wurde das Augmented Reality Konzept für Hunde selbstverständlich auch: Ein Großteil der Forschung wurde mit seinem eigenen Hund durchgeführt, einem Rottweiler namens Mater.

Wie es mit Hunden und Augmented Reality weiter geht…

Derzeit funktioniert das Konzept noch über eine Leine. Es verhindert damit also den zu Beginn angesprochenen Punkt, dass der Hundehalter das Tier aus größeren Entfernungen mit Kommandos versorgen kann. Das Unternehmen Command Sight hat aber nach eigenen Angaben wieder finanzielle Mittel erhalten. Es ist bereits drauf und dran, eine “leinenlose” Version zu entwickeln. Das Unternehmen und das amerikanische Militär erhoffen sich dadurch in Zukunft “taktische Vorteile” in Einsätzen zu erlangen.

Abschließend

Ich persönlich bin großer Hundefan und verstehe den Vorteil von Hunden in militärischen Bereichen. Nichtsdestotrotz sind es Tiere und in dem Fall muss man sich gut überlegen, ob der Vorteil, den so eine Technologie im Einsatz mit sich bringt, den Risiken für den Vierbeiner übersteigt. Immerhin sind diese Situationen auch für das Tier stressig und herausfordernd. Aber ich möchte auch keine Grundsatzdiskussion über das Thema Tierschutz lostreten. Die Kernidee, nämlich dem Tier Kommandos über eine Brille zu geben und damit in unwegsamen Gebieten gewisse Aufgaben zu erfüllen, finde ich gut. Konkret denke ich dabei aber an die Suche nach vermissten oder verletzten Personen.

Ich persönlich glaube aber nicht, dass diese Technologie irgendwann alltagstauglich wird. Aber wer weiß, vielleicht spielen wir ja bald “hol das Stöckchen” mit unseren vierbeinigen Freunden über eine AR Brille…

Wie stehst du zu dem Thema? Schreib mir gerne eine Nachricht und lass uns über das Thema Hunde und Augmented Reality diskutieren!

CodeFlügel Marie-Therese Williere

Über den Autor

Marie Williere

Marie ist bei CodeFlügel für den Vertrieb und das Marketing zuständig. Am Wochenende drückt sie die Studienbank am Campus02 und kämpft sich durch Bücher über Innovationsmanagement und Business Development. Hat sie ausnahmsweise mal in ihrer Freizeit nicht zu lernen, kocht und backt sie sehr gerne oder man findet sie in der Kletterhalle.

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