Augmented Reality

Unity 2020.1 - Traum eines jeden AR Entwicklers?

Ein Beitrag von Marie Williere
13. August 2020
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Bereits im März wurde die Betaversion der neuen Unity 2020.1 Version vorgestellt und begeisterte viele Entwickler durch neue Funktionen. Die erste große Änderung dabei: Unity hat angegeben, ab sofort nur mehr zweimal jährlich eine neue Version herauszubringen, um die Core Engine zu stabilisieren. Unity-Enthusiasten dürfen sich über die neue Version aber trotzdem freuen, denn die wird im Laufe des Jahres um modulare Pakete erweitert.

Ich habe mir angeschaut, was das neue Unity 2020.1 so alles kann und ob AR Entwickler wirklich davon träumen...

Was ist Unity eigentlich?

Für alle “Nicht Entwickler” ist diese Frage absolut legitim. Also was ist Unity eigentlich? Unity ist eine Laufzeit- und Entwicklungsumgebung für Spiele (Spiele-Engine) und unterstützt Entwickler bei der Erstellung eben solcher. Unity kann aber nicht für die Spieleentwicklung, sondern eben auch für AR- und VR-Projekte verwendet werden. Zielplattformen sind dabei neben dem PC auch Spielekonsolen, mobile Geräte und Browser. Unity wurde erstmals im Jahre 2004 vorgestellt.

Der “neue” Paketmanager

Eine Änderung im Unity 2020.1 stellt die Benutzeroberfläche des Paketmanagers dar. Dieser glänzt mit einem neuen Layout und neuen Icons. Vor allem für UI affine Entwickler eine erfreuliche Nachricht. Ziel ist es, die Status von Paketen besser zu unterscheiden. Außerdem wurde die Benutzeroberfläche des Unity 2020.1 um einige Beschriftungen und Bereiche für Warnungen erweitert. Die Informationen können nun noch besser und übersichtlicher transportiert werden. Zusätzlich wurde der In-Editor-Asset-Store entfernt. Dieser Button leitet nun auf die Browserversion des Stores weiter. Gekaufte Assets erscheinen dann wiederum im Paketmanager.

Camera Stacking und Beleuchtung

Außerdem ist das neue  Camera Stacking positiv aufgefallen. Es ermöglicht unter anderem die Verbindung von einem 2D User Interface mit einer 3D Szene. Oder anders ausgedrückt: Es verbindet die Ausgaben einer Base Camera und mehrere Overlay Cameras zu einem gemeinsamen Output. Klingt fancy, ist es auch.

Das neue Unity 2020.1 hat auch einige Fixes im Bereich der Szenenbeleuchtung vorgenommen. Die Lightning Settings werden nicht mehr zusammen mit der Unity-Scene-Datei abgespeichert. Dies erfolgt in einer eigenständigen Datei. Der Vorteil dabei ist, dass verschiedene Beleuchtungen auf verschiedenen Szenen angepasst oder im Team unabhängig voneinander bearbeitet werden können. Wenn du wissen willst, wie Unity im Team funktioniert, kannst du das auch hier nachlesen.

Import Updates

Das neue Unity 2020.1 bringt vor allem auch Neuerungen im Bereich des Imports.

Benutzerdefinierte Einstellungen für Objekte aus SketchUp können ab sofort ganz einfach mit den Achsenkonvertierungseinstellungen importiert werden. Probleme, die beim Achsenimport also entstanden sind, werden jetzt behoben, ohne dass man Meshes in einem DCC-Programm (Digital Content Creation) erneut öffnen muss. Eine Neuerung, die einen messbaren Mehrwert für Unity Benutzer mit sich bringt.

Auch im Bereich der Import Pipeline gibt es so manch eine Änderung. Schon im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Asset-Import-Pipeline eingeführt. Unity 2020.1 verfügt jetzt über die Asset-Import-Pipeline v2. Dabei werden vor allem serialisierte Dateien die größer als 2GB sind unterstützt. Gleichzeitig gibt es auch eine Statusleiste.

Mit dem neuen “Inspektorfenster” können Unity Entwickler die Inspektordetails eines ausgewählten Spielobjekts ansehen. Mit der neuen Progress-API und dem „Background Task“ – Fenster lässt sich der Fortschritt einer bestimmte Aufgabe im Hintergrund nachvollziehen. Zusätzlich gibt es neuerdings Partial-Presets. Sie sollen mehr Flexibilität und Kontrolle beim Anwenden von Presets auf eine Szene bieten.

Was das neue Unity 2020.1 sonst noch so kann

AR Entwickler die Unity 2020.1 verwenden haben aber noch mehr Grund zur Freude. Die AR Foundation unterstützt jetzt offiziell die Universal Render Pipeline. Und: die Funktionsunterstützung ARKit, ARCore, Magic Leap und Hololens wurde ebenso verbessert. Außerdem arbeitet das Team hinter Unity am Projekt “Tiny”. Eine Laufzeitumgebung, die Instant Games für mobile Geräte und das Web mit möglichst schlanken Dateien und geringer Ladezeit ermöglicht.

In meinen Augen bietet vor allem auch der neue „Prefab-In-Context“-Modus einen Mehrwert. Hierbei kann das Prefab editiert werden, ohne den Kontext einer Szene zu verlassen.

In 2020.1 hat Unity außerdem die Unterstützung für HDR-Displays (High-Dynamic-Range-Displays) für den Editor hinzugefügt. Entwickler, die HDR-Displays verwenden, können nun die erweiterten Farb- und Helligkeitsbereiche nutzen.

Bilder sagen aber bekanntlich mehr als tausend Worte. Dieses Video fasst die Neuerungen von Unity 2020.1 zusammen:

Träumen Entwickler Nachts wirklich von Unity 2020.1?

Unity 2020.1 bringt ein paar große und mehrere kleine Veränderungen mit sich. In meinen Augen bringt vor allem der Prefab-Modus, das Camera Stacking und die Profiling Tools einen echten Mehrwert. UI Anpassungen, die neue Szenenbeleuchtung und die Importupdates sind ebenfalls absolut hilfreiche Features. Wenn auch nur kleine Änderungen im Vergleich zur Vorgängerversion.

Mein Fazit: Das Team hinter Unity adressiert das Feedback der Community. Es kommt regelmäßig mit neuen Ideen um die Produktivität in der Entwicklung zu steigern. Doch es ist nicht jede Version von Unity so stabil, wie es zuerst scheint. Unity 2020.1 ist nun seit 22. Juli offiziell als Stable verfügbar. Auf jeden Fall sind wir schon gespannt, wie die Neuerungen beim Rest der Community aufgenommen werden.

Wenn du noch mehr rund um das Thema Unity Entwicklung wissen möchtest, haben wir hier noch einen spannenden Beitrag über die Unity Performance Reports für dich. Oder du nimmst direkt mit uns Kontakt auf und wir diskutieren ganz persönlich über Unity 2020.1.

CodeFlügel Marie-Therese Williere

Über den Autor

Marie Williere

Marie ist bei CodeFlügel für den Vertrieb und das Marketing zuständig. Am Wochenende drückt sie die Studienbank am Campus02 und kämpft sich durch Bücher über Innovationsmanagement und Business Development. Hat sie ausnahmsweise mal in ihrer Freizeit nicht zu lernen, kocht und backt sie sehr gerne oder man findet sie in der Kletterhalle.

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