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Innovation : Muss wirklich jeder immer innovativ sein? — Innovate or die!

Ein Beitrag von Claus Degendorfer
23. Januar 2019
innovation
Eine spannende Frage. Noch spannender für mich ist die Frage was genau „innovativ sein“ bedeutet und woraus sich wirkliche Wettbewerbsvorteile ergeben.

Viele Kunden kommen auf uns zu mit dem Statement: „Wir sind Führer in der Innovation in unserer Branche“ oder „wir wollen Führer der Innovation bleiben / werden“. Aber was heißt das genau und wie kommt man dort hin? Nachdem wir eine Softwarefirma mit Kernkompetenz im Bereich neuer Technologien sind, können wir hier oft behilflich sein. Augmented Reality und Artificial Intelligence sind Technologien, mit denen wir uns intensiv beschäftigen.

 

Wichtig zu erwähnen ist aber, dass man nicht automatisch innovativ wird, nur weil man auf neue Technologien setzt. Deshalb haben wir begonnen, in gemeinsamen Technologie-Workshops mit unseren Kunden die Lösung zu erarbeiten, die den größten Mehrwert für den Kunden bringt. Denn eines der Probleme beim innovativ sein ist, dass man von außen leichter sieht, in welchen Bereichen eine innovative Lösung Sinn machen würde. Im eigenen Unternehmen ist das schon schwieriger.

 

Wir selbst nehmen uns davon natürlich nicht aus. Stefan schreibt deshalb gerade seine Diplomarbeit darüber, wie wir in unserer Firma einen nachhaltig funktionierenden Innovationsprozess implementieren können. Besonders wichtig ist dabei, das Ganze zielgerichtet zu organisieren, da ansonsten die Innovationsimpulse ohne Wirkung verpuffen. Wir haben derzeit drei Kategorien, aus denen Innovationsimpulse kommen können:

+ Technologie-Impuls
+ Markt-Impuls
+ Externer Impuls

 

Technologie-Impulse

Diese Impulse können aus verschiedenen Bereichen kommen. Bei uns kommen Technologie-Impulse größtenteils von intern, vor allem aus dem Entwicklerteam. Ein klassisches Beispiel dafür waren ARKit und ARCore. Diese Innovationen waren und sind in unserer Branche bzw. für unsere alltägliche Arbeit natürlich extrem wertvoll und heben den Nutzen von AR auf einen neuen Level. Dank dem Interesse und den aktiven Bemühungen unseres Teams waren wir unter den ersten in Österreich, die diese beiden Technologien ausprobieren und somit abschätzen konnten, wofür man sie sinnvoll einsetzen kann.

 

Dass so etwas ohne ein Innovationsmanagement-System funktioniert, ist allerdings die Ausnahme. Ich habe das große Glück, mit einem Team arbeiten zu können das sehr interessiert an neuer Technologie ist. Und in diesem Bereich immer up to date ist. Wenn wir intern einmal ein paar Tage brauchen um zu entscheiden, ob bzw. wann wir neue Hardware anschaffen werden, haben meistens schon 2-3 Entwickler die neueste Apple Watch gekauft und bereits erste Showcases darauf programmiert. Wie gesagt, ist dieses Level an Motivation durchaus nicht selbstverständlich, aber es unterstützt unseren Innovationsprozess natürlich ideal.

 

Alle Technologie-Impulse, die also auf irgendeine Weise den Weg zu uns finden, werden von uns gesammelt, kategorisiert und, wenn eine Anwendung sinnvoll ist, an unsere Kunden weiterkommuniziert um beispielsweise bestehende Prozesse zu verbessern oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

 

Markt-Impulse für Innovation 

Markt-Impulse ergeben sich aus den Gesprächen mit unseren Kunden. Dabei achten wir darauf, welche Fragen oder Ideen beim Verwenden unserer Technologien entstehen. Kommen Wünsche öfter vor, priorisieren wir sie entsprechend und versuchen, Funktionalitäten die derzeit technisch noch nicht umsetzbar sind inhouse oder mit Forschungspartnern entweder selbstfinanziert oder über ein Förderprojekt zu realisieren.

 

Externe Impulse für Innovation 

Ein Bereich, den wir zukünftig auch für unser Innovationsmanagement heranziehen wollen, sind externe Impulse. Diese können über Trendforscher, Beratungsunternehmen oder Trendportale erfolgen. Wie schon angesprochen untersucht Stefan hier das Potential dieser Informationsquellen. Es ist dabei unser Ziel, neue technologische Entwicklungen schon Jahre bevor sie in der Praxis relevant werden zu erkennen und zu bewerten.

 

Alle oben beschriebenen Impulse aus den verschiedenen Kategorien werden daher regelmäßig gesammelt und gefiltert und dienen als Entscheidungsgrundlage für unseren derzeitigen und zukünftigen Technologie-Stack. Das ermöglicht es uns eben, uns bereits mit neuen Technologien zu beschäftigen, bevor sie marktreif werden. Damit sind wir dann startklar, wenn es wirklich soweit ist – und das kommt natürlich vor allem unseren Kunden und deren Innovationsvorhaben zu Gute ?

 

Fazit

„Innovation“ erleidet im Moment ein ähnliches Schicksal wie „digital“ – und zwar weil jeder etwas anderes darunter versteht. Im Fall von CodeFlügel als technologiebezogener Innovationspartner ist die Neuheit, sowie die Ausgereiftheit, einer Technologie essentiell. Um diese aktiv nach außen zu tragen. Der Kundennutzen steht immer noch an erster Stelle und somit definiert sich auch unser eigenes „innovativ sein“.

Wie dieser kurze Einblick schon verraten lässt, kann ein Innovationsprozess nicht einmal erstellt und dann für alle möglichen Firmen angewendet werden. Ein klares Ziel, eine Vision, die Firmenstruktur und die Zielgruppe zusammen definieren den gewünschten Output eines solchen Prozesses. Erst damit kann man einen funktionalen und optimal an die Firma angepassten Prozess erstellen.

CodeFluegel Claus Degendorfer

Über den Autor

Claus Degendorfer

Claus ist Gründer, Eigentümer und Geschäftsführer der CodeFlügel GmbH. Er verbringt viel Zeit mit dem Firmenaufbau, Lernen und ständiger Weiterentwicklung. Die Themen, die ihn dabei besonders begeistern sind Führung, Strategie und Organisationsentwicklung. Dabei ist es ihm besonders wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Flow leicht und oft entsteht und sich High Performance mit Begeisterung verbindet. Die Zeit außerhalb der Firma verbringt er am liebsten mit seiner Familie oder beim Cruisen mit seiner Harley.

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