„Burn That Ad“ by Burger King
Nicht nur in Österreich, Deutschland oder den USA liefern sich die beiden Fast Food Giganten Burger King und McDonald’s ständig einen Kampf um die Kunden, auch in Brasilien sind die beiden Unternehmen im direkten Konkurrenzkampf.
Und weil der Kampf um den Kunden bekanntlich nie aufhört, hat Burger King die bestehende App zu einem recht ungewöhnlichen Marketinginstrument gemacht. Im Dezember 2018 belohnte das Unternehmen in Brasilien ihre Kunden mit einem gratis Whooper, wenn sie die Werbung der Konkurrenz „niederbrennen”.
Das Prinzip ist ein einfaches: Sobald der App Nutzer seine Handykamera auf einen Flyer, eine Broschüre oder ein Plakat der Konkurrenz richtet, “setzt die App sie in Brand”. Gleichzeitig wird dann ein Gutscheincode generiert und der Kunde kann bei seinem nächsten Besuch in einem Burger King Lokal einen gratis Whooper genießen.
„Technologie als Mittel zur Bereitstellung des besten Kundenerlebnisses ist eines unserer wichtigsten Investitionsziele im Jahr 2019“, erklärte Ariel Grunkraut, Marketing- und Verkaufsdirektorin von Burger King für Brasilien in einem Statement. „Mit ‚Burn That Ad‘ haben wir uns in die Konkurrenz eingehakt, indem wir unseren größten Vorteil nutzen, nämlich Feuer“, sagt David SP Creative VP Rafael Donato.
Denn mit Flammen Grillen ist seit der Eröffnung des Fast Food Unternehmens im Jahr 1954 schon immer das Markenzeichen gewesen. Heute geht die Burgerkette noch einen Schritt weiter, indem sie ihre größten Konkurrenten mit virtuellen Flammen „verbrennt“. Während der YouTube-Teaser-Spot den Namen McDonald’s nicht namentlich nennt, lassen die pixeligen Bilder von Plakatwänden und Printanzeigen aber vermuten, dass die App-Kampagne direkt auf den Hauptkonkurrenten abzielt.
Doch Ziel der Werbung war nicht (nur), Kunden in das Lokal zu locken und gratis Whopper zu verteilen. Gleichzeitig wurde auch der Burger King Express Service beworben, sodass ein hungriger Kunde die normale Schlange einfach “überspringen” kann und schneller an sein Essen kommt. Aber der Fast Food Gigant hat mit der Werbung gleich noch eine dritte Fliege mit einer Klappe geschlagen. Die Werbung stellt das Unternehmen als innovativ und sehr fortschrittlich dar, immerhin bedienen sie sich einer sehr modernen Werbemöglichkeit.
Alles in allem…
Burger King hat damit auf jeden Fall die Chancen von AR sowie das Handyverhalten der breiten Massen bestmöglich ausgenutzt. Die Werbung war ein Erfolg, immerhin ist überall im Internet die Rede davon gewesen und Burger Liebhaber wurden zu Handlungen aktiviert.
Gleichzeitig muss man bedenken, dass es auch zu Wettbewerbsrechtlichen Schwierigkeiten kommen kann, wenn man die Werbung der Konkurrenz als Target verwendet. Vor allem aber kann das “verbrennen” einer Werbung missverstanden werden. Aus meiner Sicht wäre es daher sinnvoll gewesen, die Grundidee der Kampagne auf eigene Plakate und Broschüren umzumünzen, immerhin suchen Whooper interessierte Personen so gezielt nach der Werbung von meinen Mitbewerbern.
Ich bin außerdem der Meinung, dass AR in der Werbung noch eine ganz große Nummer wird und wir die Einsatzmöglichkeiten und Chancen der Technologie in diesem Bereich nicht unterschätzen sollten. Vor allem jetzt, wo die Technologie immer mehr in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung kommt, ist ein ausgezeichneter Zeitpunkt, die Vorteile von AR Werbung zu nutzen. Denn anders als bei anderen Werbungen, nimmt der Kunde nicht nur unterbewusst deine Werbung wahr, sondern sucht gezielt nach Plakaten, Broschüren und Werbungen deines Unternehmens und du erhältst so noch mehr Aufmerksamkeit von deiner Zielgruppe.